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Reinhard Mey — Ich Hab’ Meine Rostlaube Tiefergelegt

Ich hab’ meine Rostlaube tiefergelegt,
Am Vergaser geschraubt, und am Auspuff gesдgt.
Und ich stand und ich ging und ich fuhr wie James Dean,
Und ich sah aus wie ich, und ich roch nach Benzin.
Und sie trug gleichzeitig Nase und Pferdeschwanz hoch,
Engelsgleich und unnahbar — undich wagt es doch.
Und ich fuhr hundert mal ihre StraЯe entlang,
Nichts als Flausen im Kopf, und den Tiger im Tank.
Hab mir die Phantasie und die Reifen verbrannt.
Ich hielt lдnger durch, und ich hielt ihre Hand.
Und hab eisern getanzt, wenn man halt tanzen muЯ,
Bis zum letzten Tanz fьr einen ersten KuЯ.
Und ich habe micht wie ein Idiot angestellt,
Landunter der Himmel, kieloben die Welt.
Aber sie hat das Erdbeben gar nicht bemerkt,
Mit fьnf Petticoats hart wie fьnf Bretter gestдrkt.
Und sie lehrte mich warten, und sie lieЯ mir viel Zeit,
Und ich ьbte Geduld, und lernte Zдrtlichkeit.
Doch Gefьhl folgt Gefьhl, und ein Wort gibt ein Wort,
Und die Rьckbank im Kдfer war unser Zufluchtsort.
Und da war kein Himmelbett wie im Love-Roman,
Doch an dem, was man Glьck nennt, war’n wir nie nдher dran.
Es war nie mehr so ehrlich, nie mehr so total
Unschuldig und wehrlos, wie daЯ erste Mal.
Nie wieder so arglos, nie mehr so naiv,
Und nie — als sie ging — je ein Schnitt mehr so tief.
Und ich war wie von Sinnen, und ich war sterbenskrank,
Und ich lernte verliern, und den aufrechten Gang.
Heute weiЯ ich, sie hat ihren Teil mit daran,
DaЯ ich lieben und leiden und verzeihen kann.
Vielleicht hat man’s begriffen, wenn man erkennt,
Nicht jede groЯe Liebe braucht auch ein Happy End.

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